Die Leprosenhauskapelle St. Martin

Leider ist diese kleine Kapelle an der Straße nach Kaltenhausen nicht zugänglich. Ihre ursprüngliche Einrichtung ist nicht mehr vorhanden und nur das Netzgewölbe und die Krypta erinnern an bessere Tage. Durch die besondere Lage am Hang ergibt sich, dass die Chorseite fast doppelt so hoch ist als die Frontseite.

Die österreichische Kunsttopographie, erschienen 1927, beschreibt auf Seite 141 den Innenraum wie folgt:

„sehr schön gegliederter, einheitlicher gotischer Innenraum. Fußboden aus roten Marmorplatten. Wände und Gewölbe gelb gefärbelt. Schönes spätgotisches Netzgewölbe mit neun spitzbogigen Stichkappen. Die beiderseits gekehlten und abgeschrägten Rippen sitzen auf den profilierten Ringkapitälen von halbrunden Wandsäulen auf, die auf einem umlaufenden niedrigen Sockel stehen. Rippen und Wandsäulen bestehen teils aus rotem Marmor, teils aus Konglomerat, sind aber dick übertüncht. Im O. eingebauter rechteckiger Wandschrank, darüber vermauertes Spitzbogenfenster. Ins westliche Joch ist eine durch Holzstiege zugängliche Empore (Holz mit Stucküberzug) eingezogen, mit flachem Boden und gerader Brüstung, die mit einfachen stuckierten Bandornamenten verziert ist. Vom Altar steht nur mehr die gemauerte Mensa mit großer rotmarmorner Deckplatte. Von der Einrichtung sind nur noch zehn Kirchenbänke aus Eichenholz vorhanden, deren geschwungene Wangen mit geschnitzten Akanthusranken verziert sind (um 1700). Neben der Tür ist eine oktogonale Weihwasserschale aus rotem Mauer (XV. Jh.) eingemauert.“